Am 12.3. bin ich nach dem Aufwachen erst einmal einkaufen gegangen. Ich habe mir leckere Sachen fürs Frühstück gekauft, denn das ist bei diesem Hostel nicht inklusive und außerdem wollte ich mir ein leckeres Curry kochen. Nach dem Einkaufen habe ich mir dann den vom Hostel täglich statt findenden Infotalk angehört. Sie erzählen dir eigentlich, welche Ausflüge du in und um Pucon machen kannst und da gibt es wirklich einige. Ich habe mir dann für 12- 19 Uhr die Thermal Quellen Geometricas gebucht. Davon haben meine ganzen Mädels aus Vina geschwärmt, die schon während des Auslandssemesters in Pucon waren. Die Quellen waren wirklich wunderschön. Man muss sich die ganze Sache wie einen Fluss vorstellen, der durch ein steiles enges Tal führt. Von diesem Fluss zwacken sie dann Wasser für die einzelnen Pool ab (insgesamt 16 Pools), die zwischen 35-45 Grad warm sind. Es gibt dort auch noch zwei Wasserfälle, die wirklich eiskalt sind. In dem ganzen „Flusstal“ gibt es riesige Nalca Pflanzen (eine Art Rhabarber), die haben wir immer schon auf der Carretera Austral gesehen.
Leider habe ich niemanden im Hostel gefunden, der mit mir fahren wollte und somit habe ich für mich alleine gechillt, was ok aber auch ein bisschen langweilig. Am Anfang bin ich in den 39 Grad Pool gegangen, da konnte ich es aber nur 10min aushalten, weil es so warm war. Letztendlich habe ich mich immer weiter runter gearbeitet und die meiste Zeit bei 35 Grad entspannt.
Abends zurück im Hostel habe ich dann Moritz und Paula wiedergetroffen. Mit den beiden bin ich in Bariloche gewandert. Das war wirklich ein sehr schönes wiedersehen, aber leider mussten sie den Nachtbus nach Santiago nehmen.
Am 13.3. habe ich es ein bisschen entspannt angehen lassen, da ich meine Beine für die Vulkanbesteigung schonen wollte. Also habe ich mir Pucon angeschaut und in einem kleinen Cafe einen Kaffee getrunken. Anschließend habe ich dann mein Fotobuch fertiggestellt und den Blog geupdated.
Am 14.3. ging es dann morgens früh los. Ich hatte meinen Wecker auf 5:15 Uhr und noch einen auf 5:20 gestellt, damit ich entspannt frühstücken und mich fertig machen kann. Da meine lieben Zimmergenossen mitten in der Nacht vom Feiern zurück gekommen sind, habe ich mir Ohropax in die Ohren gestopft und aus dem Grund meine Wecker verschlafen. Komischerweise hat mich auch niemand in meinem Zimmer geweckt, die hätten meine Wecker und die automatischen Wiederholungen ja hören müssen :-D. Naja per Zufall bin ich dann um 5:50 Uhr aufgewacht und habe erst mal einen Schock bekommen, dass es schon so spät ist. Ich musste mich dann im Schweinsgalopp anziehen, Zähneputzen und Sachen zusammen suchen. Zeit fürs Frühstücken blieb also leider nicht.
Wir haben uns dann vor dem Hostel getroffen und da hatten sie einen Schuppen mit dem ganzen Equipment. Jeder hat dann einen Rucksack bekommen, es gab Größe S,M, L, XL. In dem Rucksack waren eine Gasmaske, Handschuhe, Steigeisen, Regenhose, Regenjacke, „Regenwindel“, Rutschteller und eine Eisaxt. Ich habe dann noch mein am Vorabend geschmiertes Brot, 2 L Wasser und meine Kamera dazu gesteckt. Zum Glück konnte ich meine eigenen Schuhe tragen (ich habe sehr harte Sohlen für die Steigeisen) und musst nicht, wie die anderen Schuhe leihen.
Nach dem ganzen Gepacke ging es dann ca 45min mit dem Minibus zum Vulkan. Der Vulkan heißt Villarica und ist 2900m hoch. Man fängt bei ca 1400m an zu laufen. Der Vulkan ist der aktivste Vulkan Südamerikas und das letzte Mal im April 2015 ausgebrochen. An Fuß des Vulkans angekommen konnte man sich entscheiden, ob man für die ersten 400 Höhenmeter einen „Sessellift“ nimmt oder läuft. Da wir ja alle jung und fit sind, sind wir natürlich gelaufen – wenn schon, denn schon. Das erste Stück bis zum Austieg des Lifts hat es ganz schön in sich und man läuft in Schotter die Serpentinen hoch. Ich habe mich mit einem Guide ganz gut verstanden und der meinte, dass wir lieber langsam laufen und dafür keine Pausen machen. Ich fand die Idee sehr gut und als die Gruppe dann eine Pause gemacht hat, sind wir weitergelaufen. Irgendwann haben wir so einige Gruppen überholt. Nach dem ganzen Geröll ging es dann irgendwann auf den Gletscher. Dafür haben wir dann unsere Steigeisen angezogen und der Guide hat mir gezeigt, wie man die Eisaxt benutzt. Nach weiteren 1,5 Stunden ziemlich steilen Schnee und Eis Laufens sind wir dann wieder beim Geröll angekommen. Zu dem Zeitpunkt waren nur noch 2 Isrealis + Guide vor uns. Die Israelis haben dann mal wieder... rumgeprahlt, wie toll in Schuss sie doch sind nach ihren drei Jahren Army. Ich habe dann zu meinem Guide gesagt, komm die holen wir ein. Als die Israelis dann also eine Pause gemacht haben, haben wir nur kurz den Rucksack abgelegt und sind weiter nach oben und somit war ich dann nach einer weiteren halben Stunde die aller erste oben :-D. Dort hatte ich dann richtige Glücksgefühle, weil es so cool war! Die Besteigung war schon anstrengend, aber dadurch, dass wir relativ langsam gelaufen sind und ich relativ fit bin momentan hat es mir irgendwie gar nicht viel ausgemacht. Ich war auch kein einziges Mal so richtig in den Beinen müde. Nur das Atmen war schwer, was auf 3000m aber auch zu erwarten ist.
Als ich dann am Krater stand, kam manchmal richtige Gaswolken hoch. Zum Glück hatte ich meine Gasmaske. Der Krater war gelblich gefärbt am Rand und wenn man Steine in den Schlund geworfen hat, hat man es richtig krachen und zischen gehört. An manchen Tagen kann man auch die Lava sehen, aber so viel Glück hatte ich leider nicht. Der Ausblick von ganz oben war wunderschön und die Berge und Vulkane drum herum waren bläulich gefärbt.
Der Abstieg war etwas rutschig, da das Vulkangeröll die ganze Zeit mit einem gerutscht ist. Für die beiden Isralis war der Abstieg recht schwer, aber ich kannte dieses Geröll ja schon von meinen anderen Wanderungen. Als wir dann wieder bei unseren Rucksäcken waren, haben wir endlich mal eine Essenspause gemacht. Irgendwann kam dann auch meine Gruppe an. Der Guide meinte aber, dass wir schon einmal absteigen und dann unten warten. Und da began der aller coolste Teil. Wir haben dann die ganzen Sachen aus dem Rucksack angezogen und sind mit den Plasitktellern den Vulkan runtergerutscht. Da schon ziemlich viel Schnee geschmolzen war, mussten wir immer von der einen zur anderen „Bobbahn“. Das hat wirklich soooo viel Spaß gemacht!!!
Unten angekommen haben wir dann ca 1 Stunde gewartet und dann hat mich ein anderer Bus zum Hostel gebracht, da meine Gruppe immer noch nicht wieder da war.
hoch gehts!
mein Guide
dort rutscht man herunter
der rauchende Vulkan
Am 15.3. wollten wir Kate, Frau Norwegen und ich eine entspannte Wandertour machen. Also sind wir in einen nah gelegenen Nationalpark gefahren und haben die Tres Lagos Tour gemacht. Im Hostel meinten sie, dass die Tour nur bergauf aber relativ leicht sei. Spätestens da hätten wir stuzig werden müssen, denn bergauf ist ja eigentlich immer anstrengend :-D. Wir sind dann morgens um 8:30 Uhr mit dem Bus losgefahren und um ca. 10 Uhr im Nationalpark angekommen. Die Tour war echt ziemlich anstrengend, da es wirklich nur bergauf ging und so langsam merkten wir, dass unsere Beine von der Vulkanbesteigung doch nicht so 100%ig fit waren. Die Landschaft und die drei Seen waren sehr schön. Wir hatten das große Glück 4 relativ seltene Spechte auf einmal zu sehen! Außerdem sind wir noch an ein paar Wasserfällen vorbeigekommen. Am Ende mussten wir uns ziemlich beeilen, damit wir den Bus um 17:10 Uhr bekommen.
ganz seltene Spechte
Am 16.3. habe ich aus meinem Hostel ausgecheckt und ein bisschen in Pucon und am See gechillt. Abends habe ich dann meinen 12 Stunden Nachtbus nach Vina del Mar genommen. Dort bin ich am 17.3. um 9 Uhr morgens angekommen. Ich hatte mir in Vina ein Airbnb Apartment gebucht, was wirklich super war. Es war richtig schön wieder nach Hause zu kommen und ein paar entspannte Tage zu haben. Ich war in der Mall und habe meinen Koffer von Lorena abgeholt, der stand dort die ganze Zeit während meiner Reise.
Am 20.3. ging dann mein Marathon nach Hause los. Zwei meiner Flüge hatten Verspätungen, aber zum Glück habe ich alle Anschlussflüge bekommen und nach insgesamt 36 Stunden bin ich dann auch gut in Amsterdam angekommen. Da an dem Tag auch die Anschläge am Brüsseler Flughafen waren, war ganz viel Polizei und Sicherheitsdienst da. Papa und Basti haben mich fein von Flughafen abgeholt und in Neuenkirchen hatte ich eine sehr herzliche Begrüßung mit Plakat und chilenischer Torte und Flaggen – da habe ich mich sehr gefreut. Später kamen auch noch meine beiden Tanten zu Besuch.