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Cochamo & La Junta

Am 3.3. habe ich mir einen Spa und Wellnesstag gegönnt. Direkt neben dem Hostel ist ein 5 Sterne Hotel, welches einen tollen Spa hat und man kann für 20€ eine Tageskarte kaufen!! Die hatten einen Pool, zwei Whirlpools und eine Sauna. Anschließend war ich noch einkaufen und es gab Champingons mit Zwiebeln, Speck in Sahnesoße :-D. Sehr lecker!

Am 4.3. habe ich mit sehr lieben Leuten (Nadja, Björn, Sofus und Ulf) ein Auto gemietet. Wir sind dann noch einmal zum Vulkan Osorno gefahren.

Am 5.6.3. habe ich chiller Tage in Puerto Varas gemacht :-).

Am 7.3. bin ich früh morgens mit dem Bus von Puerto Varas nach Cochamo gefahren. Die Fahrt dauerte circa 2 Stunden. Dort angekommen wurde ich von Sylvie abgeholt, die ist eine französisch sprechende Schweizerin und ist vor ein paar Jahren ausgewandert. Nun hat sie zusammen mit ihrem chilenischen Mann Manuel ein Hostel „Las Bandurrias“ aufgemacht. Das Hostel kostet 20 € die Nacht und ich nicht ganz billig, dafür aber sehr schön und mit Sicherheit jeden Cent wert. Ich habe in einen Dorm- Room geschlafen und war für die Nacht aber die einzige. Das war soooooo schön nach 3 Monaten endlich mal wieder alleine und ohne Ohropax zu schlafen. Die Betten hatten auch wieder richtige Daunendecken. Die Dusche war auch ein absolutes Highlight und die beste auf meiner Reise. Bei meiner Ankunft war gerade der Hufschmied da, das war schön interessant anzuschauen. Ich habe dann mit Sylvie zusammen meine Tage in Cochamo und La Junta geplant. Sylvie war super hilfsbereit!!

ein Ibis

Cochamo

Das Hostel

die Aussicht vom Hostel

Am 8.3. bin ich mit Chrisitan (Gaucho) nach La Junta geritten. Diesen Ort kann man nur per Pferd oder zu Fuß erreichen. Die Strecke ist 14 km und dauert mit dem Pferd ca. 4 Stunden. Das Gelände bzw. der Weg ist mega anspruchsvoll und ich hätte nie gedacht, dass Pferde auf solchen Wegen laufen können: riesige Stufen, mini dünne Brücken, blanke Felsen, super enge Wege, steinige Flussbette und richtig schnelles Tempo. Ich habe mein Pferdchen Arrayan geliebt und er ist das absolut trittsicherste und beste Pferd, das ich kenne! Als wir in La Junta angekommen sind hat mir Christian meine Hütte gezeigt in der ich wohne und dann bin ich auch schon losgelauen, um etwas die Gegend zu erkunden. Eigentlich hatte ich gar keine richtigen Wandersachen mit, weil ich ja nur die Gegend erkunden wollte. Da ich dann aber bei der Flussgondel 4 nette chilenische Mädels kennengelernt habe, bin ich gleich mit denen eine mitgelaufen. Es war schon 14 Uhr und wir wollten zum Amphitheater gehen. Die Wege in La Junta sind alle mit ganz kleinen Fähnchen, die in Ästen hängen gekennzeichnet und somit muss man immer mega gut schauen, wo der Weg langgeht. Eine Chilenin und ich sind dann etwas vorgelaufen, weil uns die anderen einen Tick zu langsam waren. Der Weg war kaum „ausgebaut“, sehr verwachsen und man musste teilweise wieder ein bisschen klettern. Man war mal wieder in einem richtigen Regenwald. Das Klima war supre angenehm, da es relativ kalt und feucht war, also perfekt zum anstrengenden Wandern, da man so nicht so schnell schwitzt. Es ging echt steil bergauf die ganze Zeit und es war sehr anstrengend. Irgendwann wussten wir beide nicht mehr so genau, wo es langgeht. Wir haben uns dann dazu entschieden nach links zu laufen und nach circa 50m haben wir auch wieder kleine Fähnchen in den Bäumen gesehen, also dachten wir, dass es wohl der richtige Weg sei. Doch irgendwann musste man immer mehr und mehr klettern und wir fragten uns, ob dass wirklich der Weg sei. Als wir dann vor einer riesigen Felswand standen, an der Seile befestigt waren, dachten wir, dass die ja nicht ohne Grund da hängen, also sind wir mit Hilfe der Seile ein Stück dieser Felswand hoch, doch da waren nirgends wo mehr Fähnchen. Nach vielen gesuche haben wir uns dann dazu entschieden wieder zurück zu klettern, was wesentlich schwerer war, als das hochklettern. Irgendwann sind wir dann wieder zu der Stelle gekommen, wo wir den Weg verloren hatten. Dort trafen wir dann 4 deutsche Männer, die gerade von dem Aussichtspunkt kamen, zu dem wir eigentlich wollten. Die meinten, dass wir den falschen Weg gelaufen seien und dass es zu spät sei jetzt noch hoch zum Amphitheater zu gehen, da wir sonst im Dunkel absteigen müssten. Ich bin dann mit den deutschen wieder abgestiegen und die Chilenin ist zu ihren Mädels gegangen.

Die Jungs waren sehr nett und es stellte sich heraus, dass einer von ihnen sogar auch in Münster studiert hat. Alle sind dann irgendwann nach Chile ausgewandert und haben sich dort kennengelernt. Der Abstieg war fast Trailrunning und es war meeeeeega anstrengend. Normal ist der Abstieg ja immer das einfachste und man schwitzt gar nicht, aber es war so anstrengend, weil wir fast gerannt sind. Wir haben für den Abstieg 1,5 Stunden gebraucht und der Aufstieg hatte 3,5 Stunden gedauert :-D. Davon hatte ich dann auch das erste Mal seit langem wieder Muskelkater. Unten angekommen, musste ich dann irgendwie den Weg zu meiner Hütte finden, da nichts ausgeschildert war, war das auch ein bisschen schwierig.

Abends haben wir dann in der „Lodge“, was einfach nur eine größere Hütte mit Küche aber ohne Strom war, gegessen. Das Essen war sehr lecker und wir hatte einen lustigen Abend mit den Gauchos und noch einer amerikanischen Mutter + Tochter. Leider sind die beiden am nächsten Tag abgereist.

Die Sattelkammer

Eine kleine Babykatze, die unbedingt auf meinem Bein sitzen wollte

in dieser Art Gondel überquert man den Fluss... man kann sehr leicht stecken bleiben

natürliche Wasserrutschen

Brücke

geht hier der Weg wirklich lang?

Am 9.2. musste ich mir dann überlegen, welche Wanderung ich gerne machen möchte. Ich war etwas eingeschüchtert, da wir uns am Tag zuvor ja so verlaufen hatten. Zu zweit geht das noch, aber alleine ist das natürlich echt doof, vor allem wenn einem etwas passiert. Ich habe mich dann dazu entschieden zum Trinidad zu laufen. Der eine Gaucho meinte, dass sei ein schöner Aussichtspunkt aber eine ziemliche schwere Wanderung (in La Junta sind alle Wanderungen relativ anspruchsvoll, deshalb gab es keine leichtere). Der Gaucho hat mir dann eine Art „Karte“ aufgemalt, wie ich laufen soll. Leider hat er nicht erwähnt, dass es das erste Schild, welches die Abzweigung „Amphitheater und Trinidad“ markiert, nicht mehr existiert. Ich bin also komplett hochgelaufen wieder zum Amphitheater, bis ich das Schild „Amphitheater und Cascada“ gesehen hab. Dann wusste ich, dass ich ungefähr 1 Stunde umsonst hochgelaufen bin, was echt anstrengend war. Da habe ich mich natürlich richtig geärgert, da ich schon so viel Energie verschwendet habe. Also bin ich alles wieder runter gelaufen und habe überall nach diesen Bändchen und möglichen Abzweigungen gesucht. Irgendwann und wirklich per Zufall habe ich dann wie Abzweigung zum Trinidad gefunden, wobei ich mir da nicht 100%ig sicher war, ob das wirklich die Abzweigung ist, denn dort standen ja keine Schilder. Ich bin aber einfach weiter gelaufen und den kleinen Bändchen gefolgt. Irgendwann habe ich dann auch ein Schild gefunden und ab da an ging es dann richtig bergauf. Mega anstrengend! Nach circa 2 Stunden bin ich dann an einer riesigen Felswand angekommen. Da der Gaucho aber meinte, dass das Ziel ein Aussichtspunkt sei, dachte ich, der Weg müsste weitergehen. Ich habe dann überall nach weiteren Bändchen gesucht und wurde richtig sauer, als ich nichts gefunden habe. Da bin ich insgesamt 4 Stunden mega anstrengend bergauf gelaufen und dann finde ich schon wieder nicht das Ziel!!! Also bin ich überall entlang der Felswand gelaufen.

Ich musste dann durch so einen Busch laufen und habe gemerkt, dass der nass ist – sprich da hat irgendjemand hingepinkelt und ich hatte nun auch noch diese Pinkel am Bein und weit und breit kein Fluss. Zumal ich ja wieder nur eine Wanderhose für die ganze Zeit mit hatte. Da war ich dann so wütend, dass ich erst mal geweint habe :-D. Außerdem habe ich mit Steinen zwei Pfeile und ein Fragezeichen gelegt. Dann habe ich meine Brötchen gegessen und irgendwann kamen noch 2 andere Wanderer, die den Weg aber auch nicht gefunden haben. Also bin ich wieder abgestiegen. An meiner Hütte habe ich dann eine Frau getroffen, die einen kleinen Spaziergang machen wollte und passend zum Abendessen um 19 Uhr wieder da sein wollte. Doch dann wurde es 19 Uhr und 19:30 Uhr und die Frau war immer noch nicht wieder da. Wir haben dann schon einmal gegessen und als es dann 21 Uhr war, haben wir uns echt Sorgen gemacht, weil die ja auch verloren gegangen sein musste. Aber wir konnten sie auch nicht suchen, da es einfach schon stock duster war und es so viele Möglichkeiten gäbe, wo wie sein könnte.

gehts vielleicht nach rechts?

oder doch nach links?

steile Wege

Ich darf vorstellen: die natürliche "Baumtreppe"

Ich darf vorstellen: die natürliche "Baumtreppe"

neue Bäume wachsen auf umgefallenen Baum

ein kleines Bäuschen am Bach

so werden hier schwere Sachen transportiert

ein alter Baum wird als Treppe umfunktioniert :-D!

Am 10.3. bin ich morgens aufgewacht, habe lecker gefrühstückt. Beim Frühstück habe ich dann die Frau wiedergetroffen. Die hatte sich so doll verlaufen, dass sie sich schon darauf eingestellt hatte die Nacht im Wald verbringen zu müssen, da sie absolut nicht mehr wusste, wo sie war und es stock duster war. Zum Glück hat sie zwei Chilenen getroffen, die gemeinsam mit ihr abgestiegen sind und so ist sie dann um 21:30 Uhr bei der Lodge angekommen. Die Wegsituation in La Junta ist wirklich ein einziges Drama und da müssen sie unbedingt etwas ändern!!! Nach dem Frühstück habe ich entspannt meinen Rucksack gepackt. Um 11 Uhr ist dann Christian mit zwei Pferden bekommen. Ich habe wieder Arrayan bekommen. Dieses Mal gab es leider kein Pferd, das meinen Rucksack getragen hat und somit musste ich den selbst auf dem Rücken haben, was ziemlich schwer war und mir mega leid tat für das Pferd, denn ich bin ja nicht gerade ein 50kg Püppchen. Ich habe versucht das Pferdchen durch Gewichtverlagerungen so doll zu unterstützen, wie es ging. Ich kann nur noch einmal sagen, wie beeindruckt ich von den Pferden bin. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man diese Tour niemals mit normalen deutschen Pferden machen könnte. Die gingen über Steine, Felsen machten riesige Stufen nach oben/unten und gingen durch so enge Passagen, dass man mit seinen Steigbügeln aufpassen musste. Unten angekommen wurde ich dann von Manuel abgeholt, der mich zum Hostel gebracht hat.

Am 11.3. habe ich morgens um 8:30 Uhr einen Ausritt mit Manuel, dem Hostelbesitzer, gemacht. Er hat 3 Pferde, die auf einer Weide direkt vor dem Hostel stehen. Die Pferde sehen wirklich sehr schön und gut genährt aus. Manuel hat sogar australische Sättel und keine Gaucho Sättel, was hier eine richtige Besonderheit ist.

Als erstes sind wir über die Schotterstraße geritten bis wir zu den Weiden eines Nachbars kamen. Dort sind wir dann erst einmal richtig schnell bergauf galoppiert. Die Pferde sind echt gut ausgebildet und hören auf die kleinsten Hilfen. Oben angekommen waren die Pferdchen fertig mit der Welt, da es ganz schön steil bergauf ging. Also haben wir auf dem Hof des Nachbars ein bisschen Pause gemacht. Der Hof hat keine Straßenanbindung und somit muss der Nachbar alles mit Ochsen und Pferden hochschaffen. Ins Dort sind es 5 km bergab. Als die Pferde sich erholt haben sind wir weitergeritten doch dieses Mal im Schritt. Es ging auch noch steiler nach oben, von ganz oben hatte man dann eine tolle Aussicht auf die Vulkane und Berge.

Im Anschluss bin ich mit dem Bus von Cochamo nach Puerto Varas. Dort habe ich ein Baguette gegessen und habe meinen Bus nach Pucon genommen. Dort bin ich dann um 22: 30 Uhr angekommen. Das Chili Kiwi Hostel wurde letztes Jahr als Chiles bestes Hostel gekürt. Es ist wirklich schön und liegt direkt am See. Der Besitzer ist selbst ein erfahrener Backpacker und weiß somit ganz genau, worauf es ankommt: jeder hat einen Spint, jedes Bett hat Licht, eine Steckdose und ein Bücherregal, es gibt zwei Küchen und viele Bäder.

Lachszucht

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