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Ushuaia

Am 10.1 bin ich in den Yachthafen gegangen, um Segler zu finden, die mich nach Ushuaia mitnehmen können. Es gibt nämlich nur ein Unternehmen, das nach Ushuaia fährt, aber die haben immer Probleme mit den Lizenzen und fahren manchmal auch 2 Wochen nicht, wenn der Wind zu doll ist. Außerdem kostet die Überfahrt mit dem Unternehmen150 USD. Da ich da am 13.1. Anna in Ushuaia treffen wollte, musste ich also einen verlässlichen Transfer finden. Am Hafen habe ich dann ein paar Leute angequatscht, ob sie jemanden kennen, der da bald hinfährt. Per Zufall habe ich dann zwei Jungs (Ende zwanzig) deutsch reden gehört und bin zu denen gegangen. Wir haben uns dann kurz unterhalten und es hat sich herausgestellt, dass die mit ihrem eigenen Segelboot in Puerto Williams waren. Insgesamt sind sie zu 6 unterwegs (4 Jungs, 2 Mädels). Die 6 sind im Oktober in Spanien losgefahren, über Afrika, nach Brasilien, dann Argentinien und jetzt eben Puerto Williams. Das Boot sollten sie am 15.1. an den Vater von dem einen übergeben, da der mit ein paar Freunden für 2 Monate in die Antarktis fährt. Johannes, der Kapitän und Sohn, meinte, dass sie mich ohne Probleme mitnehemn können. Sie wollte auch kein Geld für die Überfahrt haben, ich habe ihnen dann ordentlich Alkohol mitgebracht als Dankeschön :-). Wir haben uns für den nächsten Tag um 16 Uhr verabredet, um die Ausreise und den Zoll zu klären.

(das blaue Boot gehört den Deutschen)

Am 11.1 haben wir dann die Ausreise aus Chile bei der Armee und auch noch der Polizei gemacht. Das hat sich ziemlich in die Länge gezogen – typisch südamerikanisch eben :-D. Ich sollte dann um 22 Uhr zum Boot kommen, da wir um 2 Uhr morgens losfahren wollten. Der Wind ist hier tagsüber immer am stärksten und flaut während der Nacht etwas ab. Die Besitzerin des Hostels hat mich abends zum Yachthafen gefahren, da es ziemlich doll geschneit hat. Dort angekommen, hat mich Saar (der Israeli der Gruppe) mit dem Schlauchboot abgeholt. Das war ganz schön wackelig mit meinem ganzen Gepäck :-D! Dann musste man vom Schlauchboot in das Schiff klettern, was auch noch mal eine Herausforderung war. Das Deck war voll mit Schnee! Dann sind wir in das Schiff gegangen und es war wirklich ziemlich groß! Ich dachte, die segeln mit einem mini Schiff, aber es war 16mx4m. Die Gruppe war gerade am Essen und dann habe ich auch nochmal lecker mitgegessen. Wir haben dann noch bis 12 Uhr gequatscht und uns dann kurz hingelegt. Um 2 Uhr ging es los. Sie meinte, ich soll mich besser in den Salon setzen, da es dort „am wenigsten“ schaukelt. Schade war, dass man draußen nichts sehen konnte, da es ja Nacht war. Normalerweise hilft das ja gegen Seekrankheit, denn so war mein Kopf völlig verwirrt. Es hat mega geschaukelt und der Tisch hat in die andere Richtung geschaukelt, um das auszugleichen. Somit war ich echt verwirrt.

Da der Wind aus Westen kam und wir Richtung Westen fahren mussten, konnten wir nur mit dem Motor fahren und somit genau in die Richtung aus der die Wellen kamen. Die Wellen auf dem Beagle Kanal waren schon hoch und somit war die Spitze des Schiffs auf der Welle in der Luft und ist dann 1-2m runtergefallen in das „Wellental“. Das war ein richtiges Achterbahngefühl, aber besser als das Schaukeln von rechts nach links. Irgendwann konnte ich sogar einschlafen.

Wir sind dann morgens am 12.1 um 7 oder 8 Uhr in Ushuaia angekommen, haben uns nochmal 2 Stunden schlafen gelegt und dann ging es um 10 Uhr los zur offiziellen Einreise und zum Zoll ach Ushuaia. Hier hat es dann auch wieder geschneit und die Einreise hat insgesamt 3 Stunden gedauert, da wir zu fünf verschiedenen Stellen mussten.

Anschließend sind wir Königskrabbe Essen gegangen. Die wird hier in der Region gefangen und ist ziemlich bekannt. Ich hatte ein leckeres Gericht mit Königskrabbe gegessen und die anderen wollten aber unbedingt eine ganze Krabbe essen. Das war ziemlich aufwendig und eine kleine Sauerei, denn das Fleisch spritzt überall hin, wenn man das Viech aufschneidet. Wir sind dann noch einen Kaffee trinken gegangen und dann habe ich mein Gepäck vom Schiff geholt und bin ins Hostel.

Am 13.1. habe ich zusammen mit Simone, eine sehr nette Münchnerin, einen Ausflug auf einem Katamaran gemacht. Unterwegs haben wir Kormorane-Kolonien, Seelöwen und 6 verschiedene Pinguin Arten gesehen. Wir hatten riesiges Glück und haben sogar Königspinguine gesehen. Die hatten sich wahrscheinlich verirrt, weil es die hier in der Region normalerweise nicht gibt. Die waren wirklich sau putzig!!!

Die Bootstour ging insgesamt 5 Stunden und die Fahrt zurück auf dem Beagle-Kanal war sehr schauklig! Es mussten sich mehrere Leute übergeben, weil wir immer über große Wellen mussten, dadurch entstand immer kurz so ein Achterbahngefühl. Ich war es ja mittlerweile schon gewohnt und fand es lustig :-D.

Am 14.1. bin ich mit Simone zu dem Gletscher Martimo gelaufen. Die Wanderung war etwas anstrengend, aber endlich gab es mal wieder einen vernünftigen Wanderweg. Der Wind war ziemlich stark und irgendwann kam noch Schnee dazu. Zum Glück hatte ich eine Regenhose mit. Der Ausblick auf Ushuaia war leider nicht so toll, da wir in den Wolken waren. Anschließend sind wir noch was kleines Essen gegangen und Simone musste dann schon zum Flughafen.

Abends habe ich im Hostel gekocht und noch mit 2 Mädels Ligretto gespielt. Das Hostel hat hier so viele Verbotsschilder stehen z.b:

- man darf nur Nudeln kochen

- die Küche nur bis 21.30 Uhr benutzen

- man muss um 10 Uhr auschecken und darf sich danach auch nicht mehr hier aufhalten

- die Teller darf man nur zum essen benutzen

- auf keinen fall laut sein

- auf keinen Fall den eigenen Schlafsack benutzen

- auf keinen Fall den Rucksack auf das Bett stellen

-etc.

So ein strenges Hostel habe ich glaube ich noch nicht erlebt...

Heute ist schon der 15.1.! Und ich habe meinen Blog geupdated, etwas kleines gegessen und warte jetzt auf Anna, Johanna und Alina :-).

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