Hallo ihr Lieben,
in dem letzten Monat habe ich so viele schöne Sachen gemacht, dass ich gar nicht zum Schreiben gekommen bin. Deshalb bekommt ihr hier jetzt eine kleine Zusammenfassung.
Mama hat mich mit Frank im November besucht. Die beiden haben erst eine 2 wöchige Rundreise durch ganz Chile gemacht: von der Atacam übers Seengebiet bis hin nach Patagonien. Die Reise hat den beiden wirklich sehr gut gefallen. Das lustige ist, dass die Eltern von meiner Freundin Maike (auch Austauschstudentin in Vina) genau die gleiche Rundreise gemacht haben und wie Mama und Frank noch 6 Tage im Anschluss in Vina waren. Aus diesem Grund haben wir viele tolle Ausflüge zusammengemacht.
Wir haben...
- in Vina eine Stadttour gemacht, geshoppt, viel gegessen und Kaffee getrunken
- in Valparaiso eine Stadttour gemacht, geshoppt und ganz viele Galerien bewundert
- in Concon Fisch gegessen und einen Spaziergang gemacht
- in Zapallar am Strand gelegen und eine kleine Wanderung zu einer abgelgenen Bucht gemacht
- einen nicht ganz so tollen Ausflug nach Horcon gemacht (ziemlich komisches Dorf und wahrscheinlich nicht ganz ungefährlich)
Natürlich haben die beiden auch meine Freunde bei einem Cocktail im Cafe Journal kennengelernt.
Für die Mama und Frank hatte ich eine richig tolle Airbnb Wohnung gebucht. Die war wirklich sehr schön, nur leider hatte der Pool im 26. Stock noch geschlossen :-D.
Der Abschied von Mama und Frank am Flughafen n Santiago war ganz schön traurig, weil ja gerade erstmal die Hälfte der Zeit um ist, aber es war wirklich sehr schön, dass die beiden da waren.
Vor zwei Wochen sind wir dann mit ein paar Mädels nach Buenos Aires gefahren/geflogen. Sonja und Lisanne sind geflogen und Milli und ich wollten etwas Geld sparen und sind 24 Stunden mit dem Bus gefahren. DIe Busfahrt war überhaupt nicht schlimm, was auch daran lag, dass wir die erste Klasse gebucht haben. DIe Buse in Südamerika sind ein absolutes Highlight!! Wir hatten riesig große Sitze, die man sehr sehr weit nach hinten klappen konnte, während der Fahrt wurde uns 3x Essen serviert und davon sogar 1x warmes Essen. Außerdem hatten wir in den Lehnen von den Stühlen vor uns einen eigenen Fernseher eingebaut für den wir das Programm bestimmen konnten :-).
Milli und Lisanne haben Bekannte in Buenos Aires (von der Uni von denen zu Hause) und bei denen konnten 2 von uns schlafen. Sonja und ich sind dann in das von der Wohnung nächste Hostel gegangen. Das Hostel war eines der ranzigsten, in denen ich bis jetzt war :-D. Zum Glück waren wir ja immer nur zum Schlafen da. Sonja und ich hatten einen 10er Bettsaal mit 8 Männern, die richtig geschnarcht und geschwitzt haben.... Die Toiletten waren gefühlt auch dauerhaft verstofft und die Allgemeinenbereiche wie Küche und Aufenthaltsraum waren ziemlich siffig. Aber nun gut, dafür haben wir sehr günstig übernachtet :-D!
Milli und ich sind als erstes in B.A. angekommen und sind morgens um 5 Uhr zu unserem Hostel gefahren. Dort haben wir die Sachen untergestellt und sind in der Stadt herumgelaufen. Dann haben wir ein richtig schönes Cafe entdeckt, in dem wir gefrühstückt haben und sind anschließend durch die Shoppingstraße gelaufen. Dort wird man ca alle 5 m angesprochen, ob man nicht Geldtauschen will. Die Argentinier sind nämlich ganz heiß auf Euros und Dollar, da ihre Währung so instabil ist. Später haben wir dann die anderen an der Wohnung von den Bekannten getroffen und sind anschließend noch in die Stadt. Leider hat es angefangen wie aus strömen zu regenen. Die Straßen waren teilweise sogar richtig überflutet. Wir haben dann in der Stadt 2 Fährtickets nach Uruguay gebucht (die Überfahrt dauert 2 Stunden). Abends sind wir dann mit den Bekannten in einem der schönsten Stadtteile von B.A. Palermo Essen gegangen. Dort wollte ich unbedingt ein richtig tolles Steak essen, da die argentinischen ja so berühmt sind, aber leider hatte das Flietsteak richtig viel fett und war eigentlich gar kein Filetsteak.
Am nächsten Tag sind wir wieder in der Stadt herumgelaufen und haben uns auch noch den Hafen angeschaut. Von dort sind wir mit dem Taxi nach La Boca gefahren.
In B.A. fährt man eigentlich immer Taxi, da es am sichersten ist und man vor allem nachts richtig aufpassen muss. Unser Hostel hatte noch nicht mal ein Hostel Zeichen dranstehen, da die Gegend nicht die beste war und die Hostelbesitzer Angst haben, dass wenn jeder weiß, dass dort ein Hostel ist, die Besucher überfallen werden.
La Boca war auf jeden Fall richtig schön und eigentlich genau so, wie ich mir Argentinien und Buenos Aires vorgestellt habe. Der Stadtteil war sehr bunt und künstlerische mit ganz vielen Tangotänzern und Ledermärkten. B.A. an sich ist eine sehr europäische Stadt und auch wunderschön, aber ganz anders als ich erwartet habe. Man kann die Stadt eher mit Paris oder Barcelona vergleichen. Aber La Boca war eben anders und mehr der alternative Teil - so wie die Schanze in Hamburg.
Nachdem ich ein bisschen shoppen war und mir eine richtig tolle Ledertasche für umgerechnet 25 Euro gekauft habe, haben wir beschlossen in den nächsten Stadtteil zu spazieren. Da wussten wir nämlich noch nicht, dass La Boca mega gefährlich ist und man nur auf den Hauptstraßen bleiben soll :-D. Naja, wir sind dann immer weiter gelaufen und irgendwann wurde alles etwas dreckiger und runtergekommener, da haben wir uns aber nicht so viel bei gedacht. Irgendwann kam dann eine ältere Frau auf uns zugelaufen und hat uns richtig angeschrien. Wir dachten erst, dass die betrunken oder auf Drogen ist, aber dann haben wir es verstanden und sie meinte, dass es hier ganz gefährlich sei und das man ganz doll aufpassen muss wegen der Straßengangs. Sie hat dann gesagt, dass wir sofort zu der nächsten Hauptstraße gehen sollen. Das haben wir natürlich gemacht und dort an der Hauptstraße war richtig viel Polizei und bewaffnete Sicherheitsleute. Wir wollten dann sofort ins nächste Taxi, aber da waren kaum TAxen. Später wurde uns gesagt, dass da fast keine Taxen langfahren wollen, weil es so viele Überfälle gibt. Zum Glück haben wir irgendwann nach ca 30 min eins bekommen und sind in den anderen Stadtteil gefahren.
Der andere Stadtteil war auch sehr schön und bekannt für die ganzen Antikläden und Künstlergalerien. Von dort sind wir dann nach Hause gelaufen. Abends haben wir dann in der Wohnung von den Bekannten gekocht und Wein getrunken. Der Plan war feiern zu gehen, doch man geht in B.A. immer erst um 3 Uhr in die Clubs. Wir sind dann schon um 2 Uhr in eine Bar gefahren, waren da noch ein bisschen und sind dann aber wieder nach Hause bzw. ins Hostel.
Am nächsten Morgen mussten wir früh aufstehen, da wir mit der Fähre nach Colonia in Uruguay wollten. Die Überfahrt war richtig gut und Colonia selbst ist eine wunderschöne Stadt!!! Jede Straße ist eine Allee und man hat sehr schöne Läden und alles ist ganz entspannt. Wenn ganz Uruguay so schön ist, muss ich da unbedingt nochmal wieder hin :-).
Am nächsten Tag sind wir noch zu einem tollen Markt gefahren, wo selbst gemachte Sachen verkauft werden und anschließend waren wir noch auf einem ganz bekannten Friedhof dort. Der Friedhof sieht ganz anders aus als deutsche Friedhöfe. Man hat immer kleine "Totenhäuser", wo eine Treppe runter geht und da liegen die ganzen Särge. Man kann die sogar richtig sehen, wenn man durch die Fenster der "Totenhäuser" schaut. Mich hat es gewundert, dass es gar nicht nach Verwesung stinkt.
Im Anschluss haben Milli und ich unsere Koffer aus der Wohnung geholt und sind zum Busbahnhof gefahren. Dort gab es sozusagen 75 Gates und wir wussten absolut nicht, zu welchen wir mussten. 5 Minuten vor Abfahrt stellte sich dann heraus, dass wir am Gate 75 waren und zum Gate 20 mussten. Wir haben erstmal den Sprint unseres Lebens hingelegt, um diesen Bus noch zu erwischen und haben es gerade eben noch geschafft :-D.
Nach B.A. die Woche hatte ich dann etwas Uni Stress, da ich 2 Abschlussklausuren und 1 Abschlusspräsentation hatte. Jetzt muss ich noch 2 Papers schreiben und habe noch eine Abschlussklausur.
Letztes Wochenende haben wir dann als letzten Ausflug noch einmal Pichilemu gebucht. Dort waren wir vor ein paar Wochen schon einmal und weil uns alles so gut gefallen hat, wollten wir da unbedingt noch einmal hin. Wir haben dann 3 Mietwagen gebucht und sind mit 14 Leuten gefahren. Somit hatten wir auch fast das gesamte Hostel für uns, was echtcool war.
Abends haben wir den Sonnenuntergang gesschaut, was gekocht und ein bisschen gefeiert. Am nächsten Tag haben wir gechillt, am Strand gelegen und Cafe in diesem tollen Hotel getrunken. Am Sonntag sind wir dann surfen gegangen. Pichilemu ist sehr bekannt bei Surfern, weil es dort die besten Wellen Chiles gibt. Dementsprechend hoch sind sie natürlich. Ich wollte auch unbedingt noch einmal surfen gehen und wir haben dann das Equipment geliehen und einen Surflehrer genommen. Der hat uns ersteinmal alle Basics erklärt und dann durften wir ins 12 C kalte Wasser. Es war gar nicht so kalt, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber wir hatten auch echt gute Wetsuits. Nur die Füße waren sehr sehr kalt!! Das Surfen hat meeeeega Spaß gemacht! Aber es war auch richtig anstrengend die ganze Zeit, gegen diese richtig krasse Strömung anzukämpfen. Am Anfang hatte ich noch ein kleines Kommunikationsproblem mit meinem Surflehrer, denn er meinte immer "nada" und ich dachte, dass ich einfach nichts zum soll, aber er meinte "nadar" was soviel wie schwimmen oder paddeln heißt :-D. Und das ist das wichtigste, um überhaupt eine Welle zu erwischen! :-D.
Nachdem das geklärt war, war ich aber echt ganz gut. Ich konnte so um die 10x aufstehen und dann auch immer richtig lange stehen. 2x bin ich allerdings so doof in eine Welle gekommen, dass ich nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. Das war etwas gruselig, vor allem weil ich das zweite Mal auch noch einen mega Krampf in der Wade hatte. Da wusste ich gar nicht, ob ich erst den Krampf wegmachen soll oder lieber erstmal auftauchen :-D. Wenn man so untergedöpt wird, muss man auch immer aufpassen, dass man das Surfbrett nicht auf den Kopf bekommt. Ist aber zum Glück nicht passiert. Jetzt möchte ich unbedingt wieder surfen!!!
Am Sonntag als wir wiedergekommen sind, bin ich zu Milli, Lisanne und Rike ins Haus gezogen. Bei denen ist ein Zimmer frei geworden. Seitdem ich hier wohne, bin ich auch endlich meine Flöhe los, die ich ja nun insgesamt 2 Monate hatte. Neben den Flöhen in meinem alten zu Hause, hattte ich auch noch Besuch von 2 Ratten und die Oma mit der ich zusammengewohnt habe, hat Läuseshampoo genommen. Da dachte ich dann, dass es mal Zeit wird auszuziehen :-D.
Wir versuchen hier alle unsere letzten Tage so doll es geht zu genießen und manchen Sektfrühstücke, Parties, Barbeques, etc. Nächste Woche Mittwoch geht es dann auch schon los auf meine große Reise :-). Vom 10.12-28.12. werde ich mit Tim und Rike die Careterra Austral, eine 1200km lange "Straße" oder auch Schotterstraße in einer der abgelegensten Regionen der Welt fahren. Am 29.12. geht es mit dem Flugzeug nach Punta Arenas und am 31.12. auf eine Fähre die durch den Beagle Kanal nach Puerto Wiliams fährt. Das ist die südlichste Stadt/Dorf der Welt. Dort gibt es eine ganz tolle Wanderung, die ich machen möchte und gaaaanz wenig Touris. Aus diesem Grund weiß ich noch nicht, wann ich mich wieder melden kann. Denn wer weiß, ob es da Internet gibt :-D.
Liebste Grüße,
Eure Isy