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La Serena

Wir (Milli, Lisanne, Rike, Franzi, Maike, Ami, Tim, Dennis, ich) haben schon vor ein paar Wochen beschlossen, dass wir das vergangene Wochenende in La Serena verbringen wollen und haben daraufhin ein Hostel reserviert. Dann kam aber das Erdbeben und der Tsunami ist genau dort am schlimmsten gewesen (ca 4,5 m). La Serena und Coquimbo sind direkt an einander grenzende Städte und vor allem Coquimbo war überall in den Nachrichten. Wir haben dann lange überlegt, ob wir fahren sollen und haben uns dann dafür entschieden.

Also haben wir letzten Donnerstag um 23 Uhr den Nachtbus nach La Serena genommen. Das dauert ca. 6-7 Stunden. Wir sind dann morgens um 6 Uhr angekommen und waren ziemlich müde, da man nicht unbedingt gut schlafen konnte. Wir sind dann direkt zum Hostel gefahren und hatten mega Glück und durften sogar schon auf unsere Zimmer. Dort habe wir dann nochmal bis 10 Uhr geschlafen. Dann ging es in die Stadt, die wirklich sehr sehr schön ist! Dort haben wir dann lecker und leider ziemlich teuer gefrühstückt und anschließend sind wir zum Strand gegangen. Dort konnte man dann auch die Ausmaße des Tsunamis sehen. Überall lagen Sandberge rum und ein Leuchtturm bzw. dessen Plattform war kaputt. Wir haben uns dann mit einer Frau unterhalten, die dort einen Kiosk hat und die hat uns erzählt, dass sie 1m Sand in ihrem Kiosk hatte. Die Welle war wohl gar nicht so super schlimm, sondern nur der ganze Sand der mit ihr kam.

Ein paar von uns hatten die Idee für den nächsten Tag einen Mietwagen zu leihen und dann sind wir noch zu einigen Autovermietungen gegangen und haben uns zwei kleine „Polo- artige“ Autos gemietet.

Am nächsten Morgen sind wir dann zu AVIS gegangen und haben unsere Autos abgeholt. Typisch deutsch haben wir erst einmal jede Macke im Wagen fotografiert, damit sie uns nachher nichts anhängen können :-D. Tim und ich sind dann gefahren. Wir wollten zum Valle de Elki, dort wird überall Pisco angebaut. Ich glaube, dass gibt es gar nicht in Deutschland, aber es ist ein hochprozentiger Weinschnaps. In Südamerika ist er sehr beliebt und auch das Kultgetränk hier „Pisco Sour“ besteht aus Pisco – wie der Name ja auch schon sagt :-).

Die Landschaft um La Serena ist sehr schön und ziemlich bergig, da macht das Autofahren Spaß! Wir sind dann ca. 2 Stunden zu einem kleinem Dorf gefahren, um dort eine Pisco Tour zu machen. Uns wurde die „Mini Fabrik“ gezeigt und die Pisco Herstellung erklärt. Anschließend durften wir natürlich auch probieren. Ich habe dann für meine Mami, Frank und mich – keinen Pisco – sondern Dessertwein gekauft, der war einfach suuuuper lecker und natürlich sehr süß!

Anschließend sind wir in ein anderes Dorf gefahren. Dort haben wir uns dann ein Restaurant gesucht. Dort hatten wir für sehr wenig Geld ein 3 Gänge Menü. Dort gab es auch die beiden süßesten Babyhunde überhaupt –am liebsten hätte ich einen mitgenommen!!

Nach dem Essen wollten wir dann zu einem riesigen See fahren, den wir auf der Hinfahrt schon gesehen haben. Auf dem Weg dorthin wurden wir dann erst einmal von der Polizei an die Seite gewunken. Ich hatte ein bisschen schiss, da ich davor mit 60 kmh in eine 30iger Zone gefahren bin :-D. Aber das war nicht der Grund warum sie unsere Autos rausgewunken haben, ich glaube, dass sie einfach nichts zu tun hatten und Checks gemacht haben. Der Polizist wollte dann meinen Führerschein, der aber im Kofferraum war. Als ich den aufgemacht habe, hat er natürlich gleich erst mal die ganzen Pisco Flaschen gesehen und meinte „Pisco is very good“. Ich dachte schon, dass ich gleich einen Alkoholtest machen muss (ich habe ja nichts getrunken außer minimal genippt), aber für ihn war alles ok und wir durften weiterfahren.

Irgendwann war dann der See in Sicht, aber wir wussten nicht recht, wie wir zu ihm kommen, da rundum Berge waren. Wir haben dann einen kleinen Schleichweg entdeckt. Irgendwann kam eine Schranke und ein Schild, auf dem stand, dass man nicht weiterfahren darf und es verboten ist. Wir sind trotzdem reingefahren und die „Straße“ zum See war ziemlich abenteuerlich. Teilweise war sie asphaltiert, dann hörte es wieder auf, dann fehlte die Hälfte der Straße komplett. Man muss bedenken, dass wir ja nur eine Art Polo hatten, aber eigentlich lief alles gut. Irgendwann sind wir am Ende der Straße angekommen und die Straße endete wirklich IM See.

Dort haben wir dann erstmal ein paar Fotos gemacht, die Musik aufgedreht, rumgetanzt und sogar noch einen Limbo Kontest gemacht :-D.

Nach ca 1,5-2 Stunden sind wir wieder Richtung Ausgang gefahren, da es auch langsam dunkel wurde. Als wir an der Schranke angekommen sind, war diese leider mit dicken Schlössern abgeschlossen. Wir haben dann nach anderen Wegen gesucht, wie wir von diesem Gelände kommen könnten, aber wir haben nichts richtig gefunden.

Rike und Ami sind dann losgegangen und haben Leute gefragt, ob sie wissen wer die Schlüssel hat oder wie wir dort wegkommen. Die meisten meinten, dass die Schranke erst wieder am nächsten Morgen öffnet. Wir hatten echt schiss, dass wir die Nacht in den Mini Autos bleiben müssen, das wäre echt kalt geworden. Dann haben wir aber jemanden gefunden, der meinte, dass er einen Schleichweg kennen würde, der über das Privatgelände von einem Freund gehen würde. Der Typ ist dann zu mir ins Auto gekommen (meine Mädels auf der Rückbank) und ich bin vorgefahren. Irgendwann ging von dieser „Straße“ eine Art Weg ab. Eigentlich waren es nur zwei Reifenspuren und zwischen den Reifen war hoher Bewuchs. Als ich das gesehen habe, wusste ich, dass wir aufsetzen würden, wenn ich in den Reifenspuren fahre. Dann bin ich mit einem Reifen zwischen den Spuren gefahren und dem anderen an der Seite. Aber irgendwann kamen mega dicke Steine an der Seite, deshalb musste ich kurz in den Reifenspuren fahren. Da haben wir das ein oder andere Mal aufgesetzt und ich habe schon schlimmes geahnt :-D.

Irgendwann meinte der Typ dann, dass ich richtig Gas geben muss, da wir durch ca 10m Sand fahren mussten. Zum Glück hat alles gut geklappt und ich bin durchgekommen ohne stecken zu bleiben. Tim der hinter mir war ist allerdings stecken geblieben. Naja, nach wilder Fahrt sind wir dann endlich an der Straße angekommen. Dort haben wir dann den Typen rausgelassen und ihm noch eine Flasche von unserem Pisco geschenkt, als Dankeschön!

Anschließend sind wir dann nach Hause gefahren.

Am nächsten Tag haben wir dann unser Auto abgegeben (vorher haben wir es noch geputzt, damit man nicht sieht, dass wir Off-Road gefahren sind). Die Frau hat dann die Autos gecheckt und meinte, dass wir eine große Beule im Auto haben, die neu ist. Tim und Milli sind dann rausgegangen und haben die angeschaut. Die war wirklich riesig ca 30cm und da klebte noch Dreck drinne, also kam sie wirklich von uns. Wahrscheinlich ist es passiert, als Tim im Sand stecken geblieben ist, denn da ist was gegen das Auto geknallt. Die Frau von Avis hat dann jemanden angerufen und der meinte wohl zu ihr, dass da schon vorher eine Beule war – das kann eigentlich wirklich nicht sein oder es war eine mini Beule, aber gut für uns :-D. Das haben wir uns gleich schriftlich bestätigen lassen und jetzt sollte alles gut sein! Die Mietwagen waren übrigens super günstig. Inklusive Benzin haben wir nur 10 Euro pro Person gezahlt!

Anschließend sind wir per Anhalter zum Busbahnhof gefahren, wo wir dann den Rest unserer Gruppe wiedergetroffen haben. Abends sind wir dann in Vina angekommen.


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