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Teil 2: Bolivien

Nun kommen wir zum Bolivien teil:

Am Samstag ging es für uns früh morgens los nach Bolivien um die „Uyuni Tour“ zu starten. Für die Tour haben wir noch Verstärkung von 3 Mädels aus unserer Uni in Vina bekommen und waren somit zu 11. Als erstes sind wir zur bolivianischen Grenze gebracht worden, falls man die 3 Hütten überhaupt so nennen kann.

Dort haben wir einen Stemple in unseren Reisepass bekommen und Frühstück bekommen. Wir 11 mussten uns dann auf 2 Jeeps aufteilen. Ich war in einem Jeep mit Milli, Lisanne, Rike und Tim. Unser Fahrer hieß Narzisso und er war mega lieb und hat sich sehr gut um uns gesorgt. Deshalb haben wir ihm am Ende auch viel Trinkgeld gegeben, denn er hat sehr wenig Geld, 3 Kinder + Frau und ist die ganze Zeit nur am arbeiten.

In Bolivien mussten wir dann eine Art Visum für den riesigen Nationalpark kaufen. Wir sind dann immer in einer 4er Jeep Kolonne gefahren. In dem zweiten Jeep waren unsere Freunde, in dem dritten Jeep andere Deutsche und in dem vierten Jeep waren Italiener. Wir haben vorher schon gehört, dass man die Straßen dort eigentlich nicht wirklich Straßen nennen kann und so war es dann auch. Ich glaube, wenn man keine 20 oder 30 Jahre mehr ist, sollte man die Tour nicht unbedingt machen, da man eigentlich permanent richtig krass durchgeschüttelt wird. Wir fanden es aber sehr lustig und manchmal auch etwas gruselig. Gleich am ersten Tag sind wir auch schon liegen geblieben, weil wir kein Kühlwasser mehr hatten :-D. Unsere Rücksäcke und das ganze Benzin wird in einer Plane oben auf dem Dach festgeschnallt. Die Plane ist auch dringend notwendig, denn es staubt wie verrückt. Irgendwann war unsere Lüftung auch kaputt und dann kam dadurch der ganze Staub ins Auto! Das war echt übel. Aber irgendwann hat dann wieder alles funktioniert.

Als erstes sind wir zu zwei wunderschönen Lagunen gefahren. Dann ging es wieder zu heißen Quellen, dort hatten wir aber leider nur eine halbe Stunde Zeit. In der Zeit mussten wir auch noch alle auf Klo gehen und das waren, glaube ich, die widerlichsten Toiletten, die ich jemals in meinem Leben gesehen habe. Von da an haben wir immer versucht „Bano natural“ (Wildpinkeln) zu machen. Die heißen Quellen waren wirklich heiß und vor einer wunderbaren Kulisse.

Im Anschluss sind wir schon zu unserer ersten Unterkunft gefahren und haben dort Mittagessen bekommen. Die Unterkunft lag auf 4.700m und Nina ging es durch die Höhe sehr schlecht, sie hat sich die ganze Zeit übergeben. Nach dem Mittag sind wir dann zu der „Roten Lagune“ gefahren. Und dort habe ich endlich meine geliebten Flamingos gesehen! Meeeeega viele um genau zu sein! Ich finde Flamingos ganz wunderbare Tiere, weil sie so frei, schön, lustig und gleichzeitig elegant sind. Dort habe ich dann ungefähr 200 Bilder geschossen :-D. Das war auch einer der schönsten Orte überhaupt, man kann kaum beschreiben, wie schön es war. Es gab aber auch einige rücksichtslose Touris, die da voll rumgeschrien haben und das mögen die Flamingos natürlich gar nicht gerne.

Nach dem schönen Ausflug sind wir zurück in die Unterkunft und haben Tee getrunken und mal wieder Ligretto gespielt. Die Betten in unserem Zimmer waren gemauert und darauf lag dann eine Matratze. Natürlich gab es dort keine Heizung und die Nacht wurde richtig kalt. Da habe ich mich wieder einmal mehr über meinen Schlafsack gefreut :-D die anderen mussten kuscheln, um warm zu bleiben. Wir lagen aber trotzdem fast die ganze Nacht wacht. Nach Baldriantropfen ist Milli dann irgendwann eingeschlafen.

Am Sonntag gab es lecker Pfannkuchen zum Frühstück und dann sind wir wieder losgefahren. Als erstes sind wir zu der „Dali Wüste“ gefahren. Die heißt so, da es dort ganz kuriose Felsformationen gibt und diese Kunstwerke wohl an Dali erinnern. Dort steht auch so ein ganz bekannter Felsen/Stein. Wir sind fleißig rumgeklettert und haben alles erkundet.

Danach sind wir mit unseren Jeeps durch so Flussbeten gefahren und dort lagen noch überall fette Steine rum, da wurde es also richtig holprig. In dem Flussbett haben wir auch noch einen Wüstenfuchs und Hasenmäuse entdeckt.

Irgendwann sind wir dann an der gelben Lagune angekommen und dort war es wieder wunderschön! Unsere Fahrer haben dort für uns ein Mittagessen aufgebaut und wir konnten die Landschaft genießen.

Dann sind wir die heftigste Strecke gefahren, die selbst die Fahrer nicht mögen, weil man so rangieren und langsam fahren muss. Nach der langen Tour sind wir an eine Lagune gekommen, wo auch wieder ganz viele Flamingos waren! Richtig schön!

Nach einem kurzen Aufenthalt ging es weiter und dann sind wir durch einen gigantischen ausgetrockneten Salzsee gefahren. Der See war schon so lange ausgetrocknet, dass sie durch ihn eine Eisenbahn gebaut haben :-D.

Dann wurde es auch schon langsam dunkel und unsere Fahrer haben unsere Unterkunft gesucht. Die haben sie wohl das erste Mal angefahren und deshalb haben wir ziemlich lange gebraucht, bis wir sie gefunden haben. Dort gab es dann auch endlich eine Dusche! Die Unterkunft war mega cool, da sie komplett aus Salz gebaut wurde: Salzsteine, Salzfußboden, Salzwände! Da wir nun nicht mehr so hoch waren ca 4000m ging es Nina auch besser, dafür ging es aber Julia richtig schlecht (Übergeben, Fieber).

Am Montag sind wir vor Sonnenaufgang losgefahren, sodass wir den Sonnenaufgang in der Uyuni Salzwüste schauen konnten. Dieser Fleck auf der Welt ist wirklich einzigartig. Dort ist eine (an den meisten Stellen) 10m dicke Salzschicht. Diese Schicht ist aber nicht weich, sondern sehr hart und besteht eben nur aus Salz. Anfangs denkt man, dass es Schnee ist, aber dann gewöhnt man sich dran.

Das coolste überhaupt war eine optische Täuschung. Am Horizont hat der Himmel sich im Salz gespiegelt und es sah so aus als wenn die Berge am Horizont schweben würden.

Wir sind dann zu dieser bekannten Kakteen Insel gefahren und dort konnten wir etwas wandern. Oben angekommen hat ein Bolivianer für uns Flöte gespielt, das hat sich sehr schön angehört! Im Anschluss gab es Frühstück, das haben unsere lieben Fahrer wieder für uns vorbereitet. Nach dem Frühstück sind wir ein Stück weitergefahren und haben dort die typische Uyuni Fotosession gemacht :-). Leider waren wir in der Umsetzung nicht ganz so talentiert.

Nach der Fotosession gang es Mittagessen, welches unsere Fahrer auch wieder vorbereitet haben. Dazu sind wir in eine kleine Stadt gefahren, wo man auf einem Markt gestrickte Pullover einkaufen konnte. Da habe ich aber immer noch genügend aus Peru. Anschließend ging es zu einem Zug-Friedhof. Dort lagen die ganzen ausgeschlachteten Züge rum, die Bolivien mal hatte.

Unsere Fahrer haben uns dann in der Stadt Uyuni abgesetzt und da war unsere Tour auch schon zu Ende. Wir hatten dort 2 Stunden Aufenthalt, um dann mit einem anderen Fahrer weiterzufahren wieder Richtung Chile. In den 2 Stunden sind wir in der Stadt rumgelaufen und in verschiedene Läden gegangen. Auf einmal haben wir dann Schüsse gehört, was schon gruselig war! Anscheinend war dort eine Demonstration! Wenn ich Bolivien mit Peru und Chile vergleiche, ist es wirklich extrem arm und noch gar nicht entwickelt. Straßen gibt es dort nicht außer im innersten Stadtzentrum und auch die Häuser sehen sehr anders aus. Aber nicht umsonst zählt Bolivien zu einem der ärmsten Ländern der Welt.

Irgendwann sind wir dann von unserem neuen Fahrer abgeholt worden und dann haben wir uns auf den Weg gemacht. Und jetzt wird’s etwas gruselig. Wir wissen nicht 100%, ob unsere Vermutungen stimmen, aber was kann es sonst gewesen sein?! Und zwar haben wir gesehen, wie ein rotes Auto ein anderes Auto von der „Straße“ abgedrängt hat, bis es eine Vollbremsung machen musste. Darauf hin ist der Beifahrer des roten Autos rausgesprungen und hat die Tür des anderen Autos aufgerissen. Mehr konnten wir leider nicht sehen, weil wir dann über einen Hügel gefahren sind. Aber wenn das kein Überfall war, weiß ich auch nicht. Komisch war auch, dass kurz bevor das passiert ist, wir von einem Auto angehalten worden sind, weil das angeblich kein Benzin hatte, dabei war 5km vorher eine Tankstelle gewesen. Vielleicht war das eine Art Falle, um die Autos aus zu checken. Da wir aber zu 7 im Auto waren und sie wussten, dass Jeeps immer Kolonne fahren, haben sie uns nicht überfallen?!

Nach ein paar Stunden Fahrt sind wir dann in unserer Unterkunft angekommen und dort haben sie alle Jeeps mega doll eingeschlossen. Das war dort wahrscheinlich keine so gute Gegend. Ich habe dann noch ein paar Sternfotos gemacht und irgendwann sind wird schlafen gegangen.

Am Dienstag sind wir dann um 4:15 Uhr morgens losgefahren, damit wir pünktlich um 9 Uhr an der Grenze sind. Auf der Fahrt ging es auch schon bei manchen von uns los: der Durchfall. Und wir sind ihn bis jetzt nicht losgeworden, unsere ganze Gruppe ist betroffen. Mittlerweile tippen wir auf Salmonellen, denn es ist ja schon ungewöhnlich, dass wir alle Durchfall haben und es nicht Magen & Darm ist. Aber für Salmonellen geht es uns eigentlich zu gut, denn außer Durchfall haben wir nichts!! Hoffentlich ist es bald weg, ansonsten werde ich die erste meiner vier Antibiotikum Packungen nehmen ;-).

Mittags waren wir dann schon wieder in unserem Hostel in San Pedro de Atacama, Chile. An dem Tag haben wir schön entspannt gechillt und abends noch eine Stern-Tour gemacht. Leider konnte ich nicht so gut zu hören, da ich die ganze Zeit damit beschäftigt war, endlich mal ein gutes Foto hinzubekommen, aber das ist echt schwer!

Am Mittwoch sind wir dann ganz früh zum Flughafen gefahren. Wir wussten gar nicht, ob wir überhaupt fliegen können, da am Tag davor noch gestreikt wurde, aber zum Glück hat alles problemlos geklappt. Meine Freunde sind dann schon um 11 Uhr geflogen und mein Flug ging um 17:30 Uhr.

PS: Mehr Fotos unter dem Reiter "Chile" -- > "Bolivien"

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