Am Montag habe ich noch einmal mit meiner Cousine Anna geskyped und wir haben jetzt die Reise geplant und sie hat mich noch zwei Freundinnen ihre Flüge nach Chile gebucht.
Am Dienstag hatte ich normal Uni und abends haben wir dann wieder in der WG zusammen gekocht es gab Knoblauch Kartoffeln mit selbstgemachter Mayo, Erdnusscreme und Guacamole. Das war äußerst lecker, leider funktioniert hier der Ofen nicht so gut und deshalb waren die Kartoffeln fast 1,5 Stunden im Backofen :-D.
Am Mittwoch hatte ich dann wieder meine Einzelstunde Ethik und ich habe eine mega Hausaufgabe bekommen. Ich soll jetzt bis zum nächsten Mittwoch ein Buch lesen und darüber ein ca 8-10 Seiten langes Essay schreiben. Naja, dafür ist das Buch wirklich sehr gut und ziemlich interessant, aber auch schockierend. Es ist von Viktor Frankl und heißt „Man’s search for meaning“, der Frankl ist Psychologe und beschreibt aus psychologischer Sicht seine Erfahrungen in 3 Jahren Konzentrationslager. Nach dem Privatunterricht sind wir dann noch alle ins Cafe Journal gegangen und hatten einen schönen Abend. Im Anschluss bin ich mit Maike, die wohnt bei mir in der Nähe, nach Hause gelaufen.
Am Donnerstag haben wir uns zusammen gesetzt, um unseren Roadtrip auf der Careterra Austral zu planen. Wir sind jetzt ganz sicher 4 Personen und haben jetzt eine Anfrage für den Mietwagen rausgeschickt. Das wird ein riiiiiisieges Abenteuer, da freue ich mich schon 10 Kekse drauf! Das schöne ist, wir werden dann auch Weihnachten zusammen auf dem Road Trip feiern. Auf der anderen Seite, hätte ich hier auch gut mit Miguel, Beth und Miguels Familie feiern können, aber man kann nun einmal nicht alles haben. Ich bin dann mit dem Collectivo (eine Art Sammeltaxi) nach Hause gefahren und dieses Mal habe ich sogar den Preis verstanden :-D.
Am Freitag sind wir dann mit ca. 8 Leuten nach Santiago gefahren. Die Fahrt dauert ungefähr 2 Stunden. Santiago ist eine riesige Stadt mit 5 Millionen Einwohnern. Momentan herrscht dort der schlimmste Smog seit 25 Jahren, deshalb ist immer eine riesige Wolke über Santiago, was sehr schade ist, denn sonst würde man hinter der Skyline die Anden sehen. Die Stadt an sich ist überhaupt nicht schön, wenn ich das beurteil, was ich bis jetzt so gesehen habe. Wir sind deshalb gleich mal in eine sehr große Mall gegangen und dort hat man sich wie zu Hause gefühlt :-).
Es gibt sogar H&M, Zara und alle möglichen Läden. Wir waren dann noch bei Applebees essen, das ist eine amerikanische Restaurantkette und es vor vooorzüglich! Zum Nachtisch gab es dann ein Eis und zwar nicht nur irgendeins, sondern eines der 25 besten Eis der Welt (wurde mehrfach ausgezeichnet). Ich hatte Maracuja und Himbeer und das hat wirklich so geschmeckt, als würde man echte Früchte essen, überhaupt nicht künstlich. Nach der Mall bin ich dann mit Milli und Lena in ein Künstler Viertel gefahren. Dort haben wir ein bisschen gestöbert und feinen Kaffee getrunken. Als wir dann zu unserem Treffpunkt fahren wollten, war gerade Rush-Hour in Santiago. Wir mussten die Ubahn nehmen und so etwas habe ich noch nie erlebt. Die sind mit voller Kraft (wie auf einem Konzert) in die Wagons reingesprungen und haben soooo doll gequetscht, dass man seine Beine hätte hochnehmen können, weil man gar nicht mehr richtig stand. Vor jeder Wagontür stand dann eine Frau, die einen reingequetscht und die Tür zugedrückt hat. Gut, dass wir keine Platzangst hatten :-D.
Am Samstag habe ich mich dann mit Milli, Lisanne und Rike auf dem Markt verabredet. Dort gibt es sehr viel, super günstiges Gemüse! Wir haben erst einmal ordentlich eingekauft. Abends bin ich dann zu den drei Mädels gefahren (die wohnen alle drei zusammen) und dann haben wir Lasagne gemacht – eine vegetarische und eine mit Fleisch. Irgendwann haben wir etwas ziemlich verkohltes gerochen und sind schnell in die Küche gelaufen.
Den Gasofen hatten wir auf Stufe 3 von 7 gestellt und dachten, dass passt schon. Als wir dann aber die Lasagnen rausgeholt haben, war die vegetarische an einem Rand vollkommen verkokelt und von der Fleisch Lasagne ist die Ofenschale zerplatzt. Wir waren tot traurig, denn es dauert immer so super lange, die Lasagne zu machen. Wir haben dann beschlossen, dass wir um die Glassplitter herumschneiden und die unterste Schicht liegen lassen und das man es dann ja essen kann. Wir haben dann die ganze Zeit ganz doll gekaut, um zu fühlen, ob da nicht doch Glas drinne ist. Lisanne und ich haben dann fast gleichzeitig auf ein Stück Glas gebissen und es hat laut knack gemacht, wir sind dann schnell auf Klo und haben es ausgespuckt und dann nicht mehr weitergegessen ;-). Es ist aber nichts weiter passiert (tat auch nicht weh). Dann haben wir uns noch einen schönen Abend gemacht und sind irgendwann schlafen gegangen. Was ziemlich komisch ist, dass die Vermieterin Geld haben will, wenn dort Leute schlafen und zwar umgerechnet knapp 7 Euro, dabei Schlafe ich ja mit meinem eigenen Schlafsack auf einer Matratze auf dem Boden.
Am Sonntag haben wir dann einen Surfausflug gemacht, wobei nicht alle mitgesurft sind, da das Wasser mit 12-13 Grad doch etwas frisch war. Es war aber richtig lustig und nächstes Mal werde ich auch mitmachen. Die Surfer sind allerdings an den Füßen fast erfroren und konnten sie alle nicht mehr richtig spüren, da es weder Neoprenschuhe noch Kapuzen gab.
Ich bin mit Rike und Lena durch die kleine Stadt Concon gelaufen und dort haben wir Empanadas gegessen und wollten eigentlich noch reiten gehen. Die Pferde taten uns aber sehr leid und die sahen auch ziemlich schlimm aus. Das wir so etwas auf keinen Fall unterstützen wollten, sind wir nicht geritten.
PS: Fotos findet ihr wieder unter dem Reiter "Chile"